Optimaler Verrechnungspreis

Grundsätzlich sollten Verrechnungspreise als Steuergröße zur Effizienzverbesserung im Unternehmen eingesetzt werden. Die Wahl der idealen Verrechnungspreismethode ist maßgeblich von der jeweiligen Organisation und Zielsetzung der betrachteten Division abhängig.

 

Verrechnungspreisgesteuertes Vertriebsverhalten

Gegenseitige Verflechtungen unter den einzelnen Divisionen stellen die Grundlage für ein verrechnungspreisgesteuertes Vertriebsverhalten dar. Eine vollständige Trennung der einzelnen Bereiche kann meist nicht erreicht werden bzw. ist auch nicht gewollt. Anhand von gegenseitigen Interdependenzen können Verbundvorteile erzielt werden. Solche Verflechtungen können im Bereich des Ressourceneinsatzes oder dem des Leistungsaustausches bestehen. Versucht man, einzelne Bereiche anhand von Verrechnungspreisen zu steuern, muss man auf die vorhandenen Verbundeffekte Rücksicht nehmen.

Anhand von Verrechnungspreisen kann man die Nachfrage bzw. das Angebot interner Leistungen maßgeblich beeinflussen. Gleichzeitig werden dadurch die Kosten der erbrachten bzw. bezogenen Leistung verändert. Anhand von Preisänderungen wird wiederum das Vertriebsverhalten beeinflusst. Schlussendlich wirkt sich ein verändertes Vertriebsverhalten auf den Ertrag aus.

 

Falsch eingesetzte Verrechnungspreise können somit einen negativen Einfluss auf das Unternehmensergebnis haben. Falsch gewählte Verrechnungspreise können also nicht nur direkt den Ertrag verändern, sondern auch indirekt zum Verlust von Verbundvorteilen führen.

 

Verhaltenssteuerung bei Investitionsentscheidungen

Aktuell stellt die verrechnungspreisbasierende Verhaltenssteuerung bei Investitionsentscheidungen ein beliebtes betriebswirtschaftliches Diskussionsthema dar. Viele Unternehmen fragen sich, inwieweit man Investitionsentscheidungen den Unternehmensbereichen überlassen kann und wie man diese Entscheidungen bestmöglich steuern bzw. kontrollieren kann. Das ideale Koordinationsinstrument, das eine Ausrichtung auf das Gesamtunternehmensziel garantiert, stellen hierbei Verrechnungspreise dar.

Um die Problematik bei den Investitionsentscheidungen zu verstehen muss man wissen, dass unter den  einzelnen Divisionen ein Wettbewerb um die Investitionsmittel herrscht. Zeitgleich will keine Abteilung die Kosten von neuen Investitionen im eigenen Ergebnis haben. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Unterinvestitionsproblem führen. Die Folgen davon wären, dass die einzelnen Bereiche zwar kurzzeitig hohe Gewinne aufweisen, diese jedoch nicht nachhaltig sind. Auf langfristige Sicht wirkt sich eine Unterinvestition negativ auf den Unternehmenserfolg aus. Das Unternehmen veraltet und die Instandhaltungskosten steigen exponentiell an.

Das Vorhandensein von Verbundeffekten stellt ein weiteres Problem dar. Investitionen, die dabei in einem bestimmten Bereich getätigt werden, wirken sich auch auf das Ergebnis der anderen Bereiche aus.

Dieses Problem, sowie zeitgleich die Unterinvestitionsproblematik, sollte anhand von Verrechnungspreisen gelöst werden. Dabei ist die Frage zu stellen, welcher Verrechnungspreisansatz bestmöglich zur internen Investitionssteuerung geeignet ist.




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