Marktpreisorientierte Verrechnungspreise

Bei marktpreisorientierten Verrechnungspreisen wird der Preis für innerbetriebliche Dienstleistungen bzw. Güter aus dem Marktpreis abgeleitet. In einer divisionalen Organisation geschieht dies, indem sich die einzelnen Bereiche wie selbstständige am Markt agierende Unternehmungen verhalten. Autonome Entscheidungen über Angebot und Nachfrage übertragen den Marktmechanismus direkt auf das Unternehmen.

Der Hauptvorteil eines marktpreisorientierten Verrechnungspreises liegt in der Optimierung des Unternehmensergebnisses. Gleichzeitig kann man mithilfe von Marktpreisen die Teilergebnisse einzelner Bereiche ermitteln. Anhand seiner Autonomie stellt der Marktpreis eine objektive und schwer manipulierbare Steuergröße dar.

Für die Koordinationsfunktion können in einem Unternehmen unterschiedliche marktpreisorientierte Verrechnungsätze eingesetzt werden. Je nach Anwendungsgebiet bzw. Anforderungen der Steuerbereiche kann man auf unkorrigierte oder korrigierte Marktpreise bzw. Listenpreise zurückgreifen.

Die korrigierten Markt- bzw. Listenpreise setzen sich aus dem Marktpreis und zusätzlich noch aus Beschaffungs-, Vertriebs-, Marketing- und sonstigen Kosten zusammen. Grundsätzlich stellt der unkorrigierte Marktpreis die ideale Steuergröße für ein Unternehmen dar. In manchen Fällen ist es aufgrund einer besseren Vergleichbarkeit bzw. Kontrollmöglichkeit jedoch sinnvoll, auf andere Ausprägungsformen marktpreisorientierter Verrechnungspreise zurück zugreifen.

Bei der Umsetzung von marktpreisorientierten Verrechnungspreisen in der Praxis gibt es meist große Probleme. In den Unternehmungen sind oftmals Restriktionen vorhanden, wodurch die Voraussetzungen eines vollkommenen Marktes nicht erfüllt werden. In der Regel sind nicht alle hergestellten Produkte am externen Markt in der benötigten Quantität und Qualität zu erhalten. Gleichzeitig ist es oft nicht möglich, substituierbare Produkte zu finden. Ein weiteres Problemfeld stellt die wirtschaftliche Autonomie der einzelnen Divisionen dar. Diese wird meist durch Liefer- bzw. Bezugszwänge beschnitten, wodurch die Wettbewerbsstruktur in einem Unternehmen nicht aufrechtzuerhalten ist.



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